Tag 8. Ankunft bei der COMSA in Honduras


Glücklicherweise konnten wir heute sogar etwas länger schlafen in unseren riesigen Hotelbetten. Der Flug nach Tegus stand um 10:00 Uhr auf dem Plan. Der Flughafen von Guatemala ist übrigens der Erste, den ich kenne, bei dem man schon am Eingang die Pässe zeigen muss.

Geflogen sind wir in einer kleinen Propellermaschine, die mit knapp 30 Leuten ziemlich unterbesetzt war. Gerrit hatte allerlei Geschichten über den Flughafen erzählt, der liegt nämlich in einem Talkessel, die Landebahn ist recht kurz und nur 50 m davon entfernt gibt es eine Tankstelle. Wie ihr merkt, sind wir gelandet. Alles gut, so konnte man die Berge wenigstens mal aus der Nähe sehen.

COMSA war so nett und hat uns abholen lassen. Geld haben wir wie schon in Guatemala per Mann mit dickem Geldbündel in der Hand am Flughafenausgang gewechselt.

Mit sehr bunten Geldscheinen in der Tasche ging es dann los.

Luís, der Mitarbeiter von COMSA hatte uns gesagt die Fahrt würde ca. 4 Stunden dauern. Zuerst führte uns unser Weg auf eine moderne Autobahn. Einen Zwischenstopp machten wir bei einem Restaurant und hier konnte ich mich schon gleich einmal darauf einstellen, wie das "Straßenbild" in Honduras so aussieht. Der Parkplatz hatte seinen eigenen Wachmann mit Pumpgun. Das Restaurant und der kleine nebenliegende Laden, hatte auch Leute mit Waffen in peto.

Gestärkt und meinerseits leicht irritiert ging es dann weiter. Die nächsten 2 Stunden hieß es eigentlich nur noch Schlaglöchern ausweichen.

Die Straße Richtung Marcala / COMSA ist echt irre: gigantische Löcher mitten auf der Straße, die Autofahrer weichen aus, die Spur wird flexibel gewechselt und der Gegenverkehr muss sich darauf einstellen, das um die nächste Kurve ein Auto auf seiner Spur ihm entgegen kommt, weil die Straße aussieht wie ein Schweizerkäse.

Die Landschaft hat sich im Gegensatz zu Guatemala stark verändert, keine Vulkane, keine hohen Berge, mehr ebene Fläche, viel dünner besiedelt und die Häuser sind sinnbildlich für den geringeren Lebensstandard.

Dank Phil kamen wir jedenfalls unbeschadet und zügig in Marcala an.

Das Hotel was Gerrit ausgesucht hatte, war für honduranische Verhältnisse absolut top und gemütlich und in Kürze würden noch 3 Leute von der MITKA dazukommen.

Nach einer Stunde Verschnaufen kam Rodolfo (einer der Geschäftsführer der COMSA) und holte uns zum Essen ab.

Rodolfo war in den letzten zwei Jahren schon zweimal bei uns in der Rösterei und es war sehr schön ihn wieder zusehen. Er ist eine echte Erscheinung, sehr ruhig und sehr fröhlich. Gerrit und er kennen sich seit Jahren, da Gerrit mehrere Jahre in Honduras gelebt hat.

Bei Pupusas und Saft wurden wir nochmals in Honduras begrüßt. Marcos (Mitarbeiter COMSA) und Lilliana und Ihr Mann (Besitzerin des kleinen Imbisses und COMSA Angestellte) leisteten uns Gesellschaft.

Sonntag sollte eigentlich "frei" sein, aber morgen findet der "organic Markt" von COMSA statt und wir könnten bei APROLMA (Frauenkooperative) vorbeischauen, das werden wir dann natürlich machen.