Ich freute mich sehr auf diesen Tag. Er bot mir die Chance mich nahezu allen ecuadorianischen Röstern vorszustellen und im kurzen Austausch mit ihnen intensiven Zugang zur ecuadorianischen Röstkultur zu erhalten. Dazu hatte ich extra meine “Röstbiene” aus Hamburg mitgebracht. Ich war von ProEcuador eingeladen, eine “Fortbildung” für die Röster des Landes zu machen und dafür eignet sich die Röstbiene, die ein sehr exaktes Profilrösten erlaubt und dabei leicht transportabel ist hervorragend.
Das Problem meiner Veranstaltung war: 50 Menschen aus der Branche drängten sich um mich und die Biene. Ich drehte gleich den Spiess um und stellte erstmal viele Fragen anstatt mit einem Vortrag zu beginnen:
wie seht Ihr die nationale Kaffeeröstkultur?
Warum röstet Ihr so dunkel?
Gab es in den letzten Jahren bei steigender Rohkaffeequalität Änderungen Eurer Röstungen?
daraus ergaben sich dann viele neue Fragen und wir begannen das Diskutierte an der Röstbiene umzusetzen. Während der 3 durch mich durchgeführten Röstungen (zum Glück gelangen alle sehr exakt: “deutsche” Filterröstung, ecuadorianische dunkle Röstung, Espresso) erläuterte ich dann den Sinn der Einzelheiten der jeweiligen Profile. Es war jedenfalls die größte Röstschulung meines bisherigen Lebens. Der Rest des Tages verging mit zig Gesprächen unter Kollegen übers Kaffeerösten und mit dem Finale der ecuadorianischen Baristameisterschaften.
Mein Freund David Mino gewann den Titel letztes Jahr und bildet seitdem Baristi in Ecuador aus. Dies geingt ihm eindrucksvoll gut. Zwei seiner Schüler (Xavier Novilla Zavala und Philipp Broz) platzierten sich diese Jahr sogar vor ihm und wurden Erster und Dritter. Das Niveau war im Vergleich zum letzten Jahr stark verbessert. Meine Freunde machen dort eine großartige Arbeit und sind ganz vorne mit dabei in Ecuador die Kaffeekultur weiterzuentwickeln.
Abends gab es für mich Fisch und Meeresfrüchte...