Dieser Tag war einer meiner schönsten Tage in den letzten Jahren. Der einzige Tag unserer diesjährigen Ecuadorrreise den wir wirklich frei hatten.
Nachdem es die ganze Nacht geregnet hatte klarte der Himmel um 6 Uhr auf, ich setzte mich auf den Balkon und schaute auf den durch die Pflanzen schimmernden Fluss und seinen morgendlichen Betrieb.
Später ging ich runter an das Ufer um ein wenig zu schwimmen. Um 8 Uhr gab es das gute Frühstück mit frischgebackenem Brot, Rührei, Papayasaft, Marmelade und erträglichem Kaffee mit warmer Milch. Für 10 Uhr hatten wir uns mit Adrian, unserem Gastgeber für eine Dschungelspaziergang verabredet. Adrian ist hier im Dorf aufgewaschsen und kennt daher die Umgebung sowie die Flora und Fauna. Nach 2 Stunden mittelschwierigem Weg auf engen Pfaden durch Sekundär- und später Primärwald erreichten wir die Lagune eines kleinen Dschungelbaches. Dort konnten wir im kristallklaren und warmen Wasser inmitten von Schmetterlingsvielfalt und bunten Vögeln am Sandstrand in absoluter Einsamkeit schwimmen. Adrian bereitete uns währenddessen einen Lunch zu. Sehr guten Nudelsalat, Sandwiches und Orangen, dazu frischen Maracujasaft. Nach dieser Pause, die an die kitschigsten Szenen aus Tarzan usw. erinnert, ging es wieder zurück über alte Wanderpfade der hiesigen Völker zu unseren Cabañas. Die Sonne schien heute den ganzen Tag, es war 28 Grad warm und feucht wie immer hier.
Wir bekamen viele Tiere und Pflanzen erklärt, begegneten verschiedenen Affen und einem großen Leguan der gerade seine Eier in einen Termitenbau ablegte. Nach 5 Stunden im tiefen tiefen Wald kamen wir wieder zuhause an. Ich hatte Runa Huasi noch nie bei so guten Wetter erlebt, also musste ich nach einem Schluck Rum gleich wieder runter an unseren Strand. Der Rio Aranjuno hat gute 26 Grad Badetemperatur und an seinem Uferrand nicht zu starke Strömung. So saß ich bis zur Dämmerung in der Sonne am Strand und ließ mich wenn es zu heiß wurde immer wieder mit einem an einem großen Uferbaum befestigten Seil weit hinein in den Fluss schaukeln und schwamm etwas. Neben dem Fluss und dem Traumwetter hatte ich auch noch eine Flasche Rum als Freund, in der Ferne zogen Gewitterwolken auf und färbten den Himmel blau-rosa, die Äffchen turnten durch die Bäume und Papageienschwärme und Tucane flogen durch die Gegend. Pünktlich mit der Dunkelheit erreichte der Regen unser Zuhause und wir setzten uns wieder auf unsere Terasse um die Dämmerung zu beobachten.