Ich bin sehr glücklich darüber, auf meiner mittlerweile 6. Ecuadorreise Begleitung von zwei besondes engagierten Kollegen zu haben, mit denen ich am Abend dieses Tages in meinem Hotel
zusammentreffen werde.
Dies sind aus Berlin Stefan Bracht (Kiezrösterei, Kaffeemuseum Berlin) und Michael Prem von prem frischkaffee aus Wien. Zu dritt reist es sich meiner Meinung nach perfekt.
Meine Anreise führte mich von Hamburg per Bus nach Berlin und von dort aus mit Iberia Express nach Madrid. Wenn jemand von Euch auch mal eine Kaffeereise besonders unkomfortabel beginnen möchte
kann ich Euch das empfehlen. Ich meine nicht den Bus oder den Flughafen Tegel (naja, den auch), sondern die gräßliche Fluglinie Iberia Express. Das ist sowas wie Ryanair in NOCH SCHLECHTER. Sie
haben tatsächlich noch weniger Sitzabstand als Ryanair (sind Spanier so klein in der Krise?), Getränke gibt es auf solchen dreistündigen Flügen auch nicht mehr.
In Madrid hatte ich ausreichende 90 Minuten zum Umsteigen, der Flug mit Iberia nach Quito war ganz gut, nur das Essen war schlechter und liebloser als alles was ich auf der Reise in Ecuador
erwarte (und das könnnen die meisten von Euch aus meinen letztjährigen Reiseberichten ja nun in Relation setzen). Ich hatte meinen Sitzplatz direkt hinter der ersten Klasse, so dass ich als
erster aussteigen konnte und ohne Wartezeit durch die Migration kam. Mein Koffer war der erste auf dem Gepäckband. Ich fühlte mich für 5 Minuten vom Glück verfolgt bis ich 10 Minuten nach der
Landung am Schalter von Hertz ankam um meinen Mietwagen abzuhohlen. Dazu folgende Vorgeschichte: ich hatte vor 3 Monaten über rentalscars.com einen Kleinwagen gebucht (Chevrolet Spark) da ich da
noch dachte allein zu reisen oder maximal zu zweit. Als Stefan und Michael ihr Mitreisen ankündigten buchte ich ein Upgrade. Vor einer Woche schickte mit rentalcars.com eine Nachricht, dass sie
mein Update verdaddelt hatten.
Michael und Stefan waren damit OK, dass wir uns zu dritt in den Kleinwagen setzen würden, da wir alle drei mit sehr leichtem Gepäck reisen ginge dies. Bei Hertz in Quito stellte sich heraus, dass
hier gar keine Reservierung vorlag, rentalcars.com hatte auch das nicht geschafft. Nach 90 Minuten herumtelefonieren und diskutieren am Schalter glaubte der gute Mann mir. Ich bekam 2 Upgrades
und nun fahren wir die nächste Woche mit einem Chevi Areo durch das Amazonastiefland Ecuadors.
Die ersten Tage werden uns gleich zu drei Robustakooperativen führen. Jatari und Rukulakta kennt Ihr schon, einer dritte kommt hinzu. Außer, dass ich mich auf jeder Reise über die unfassbare
Landschaft und Natur im tiefen Fluss-Regenwald freue ist es abslut unerlässlich die Robustakooperativen regelmäßig zu besuchen. Der nun seit mehr als 500 Jahren andauernde Vernichtungskrieg
von Europäern gegen die indigenen Völker Amerikas und die immer noch eskalierende unfassbar brutale Zerstörung der Natur durch rücksichtsloseste Ausbeutung der Ressourcen seit Beginn der
Kolonisierung haben verständlicherweise für Skepsis bei den hier lebenden Kichwas gesorgt.
Die Geschichte hat sich sehr tief ins Bewußtsein gegraben und die aktuellen Geschehnisse bestätigen alles (googelt mal zu Yasuni Nationalpark). Da hilft es auch nicht auf die Schnelle wenn pingo
dreimal vorbeikam und beste Absichten bekundete und behauptete, dass Quijote Kaffee alles ganz anders machen will als alle anderen weißen Männer die vorher kamen.
Also brauchen wir hier besonders viel Engagement und viel Geduld.