Dies war wieder einer dieser Tage, die mich noch mehr als alle anderen sowieso schon guten Tage in meinem Leben darin bestärken, alles richtig zu machen, für die Mühen belohnt zu werden und mein Leben nicht mit "Arbeit" zu verschwenden.
Unsere Partnerkooperative hier in Zumba, die ACRIM, ist auf einen sehr guten Weg. Und wir von Quijote Kaffee sind ihre Partner Nummer 1. Der Tag war voller Treffen, mit motivierten Kaffeefarmern, die sich auch alle bewusst sind, dass sie gute und erfolgreiche Arbeit machen. Die ACRIM ist bei internationalen Kaffeekäufern so beliebt, dass sie sich ihre Käufer aussuchen und die Bedingungen sehr weit selbst bestimmen können. Erinnert mich stark an Quijote Kaffee.....
Morgens um 8 Uhr trafen wir uns nach einem Frühstück (Orangensaft aus unglaublich saftigen, leicht bitteren Früchten, Donut vom Dorfbäcker) mit Wilfrido (Cupper der jedes eingebrachte Lot eines jeden der 150 Mitglieder proberöstet und cuppt), Vicente (Geschäftsführer), Victor Hugo (Präsi), Vicente (Farmer und Präsident vom Kooperativenverband FAPECAFES) und Marcelo Delgado, dem besten Farmer der Gegend.
Wir besuchten 7 Farmen im Microbezirk "Rancho Carmen", hier werden die besten Kaffees aus dem Süden Ecuadors angebaut. Leute wie Marcelo belegen immer wieder die vorderen Plätze bei nationalen Verkostungswettbewerben.
Wir bekamen heute das großartige Angebot, exklusiv einen ganzen Container von hier zu beziehen. Das bedeutet wahrscheinlich, den besten "Blend", der je in Ecuador produziert wurde. Unsere sehr regelmäßigen Besuche, unser angebotener Preis und die 60 % zinsfreie Vorfinanzierung werden sehr honoriert.
Absolute Highlights waren die Besuche auf der Farm von Dona Rosa und natürlich auf der Farm von Marcelo Delgado. Marcelos Farm ist die bestgepflegte Biofarm mit ausschließlicher Bearbeitung durch die Familie, die ich je gesehen habe.
Es sind vor allem 10 bis 12 Jahre alte Typica Pflanzen, die sich dank perfekter Düngung, Bodenpflege, Schädlingsbekämpfung und Rückschnitts im Bestzustand befinden und immer noch sensationelle 30 Zentner pro Hektar abwerfen.
Das Schattenmanagement von Marcelo ist nahezu perfekt, mit sehr vielen unterschiedlichen Leguminosen-Bäumen und Obstbäumen. Marcelo produziert seit 5 Jahren regelmäßig 87er Qualitäten und verbessert sich kontinuierlich. 3 Hektar bearbeitet er zusammen mit dem ältesten seiner 5 Kinder.
Nach sehr guten Besichtigungen setzten wir uns im Dörfchen "La Diversion" auf die Veranda eines ecuadorianischen Tante Emma Ladens und tranken eiskaltes "Pilsener".
Danach machte uns Marcelos Frau ein sehr leckeres Brathähnchen aus eigenen Zucht.
Zu Marcelos Finca muss noch gesagt werden: sie liegt auf dem Kamm in 1850 m Höhe und hat in beide Richtungen einen 100 km Blick über die Anden..... Man will nie wieder weg und immer weiter nur schauen. Es gibt wahrscheinlich wenige Orte auf der der Welt mit besserem Ausblick. Und der Garten ist voller Blütenpflanzen, zig unterschiedliche....
Die ACRIM schafft dieses Jahr das Kunststück, ihre Produktion von 6,5 auf 13 Container zu verdoppeln, dabei die durchschnittliche Qualität zu steigern und gleichzeitig konstante Preise zu erzielen. Das trägt zur guten Stimmung bei und brachte 2017 bereits einen Mitgliederzuwachs von 126 auf 150.
Es wurden 2016 pro Pfund Kaffee 2,22 Dollar an die Farmer ausgezahlt, das ist Bestwert nicht nur in Ecuador, sondern wahrscheinlich auch für Kolumbien und Peru.....die Finanzierungsorganisationen Alterfin und Oikocredit erhöhten ihre Kreditzusagen um 25 % und Oikocredit wählte FAPECAFES zum Partner des Jahres und lädt dieses Jahr zu einer Rundreise nach Europa ein. Wir von Quijote sollen dabei Partner sein....
Es ist sehr schön, inmitten von zufriedenen Leuten zu sein, die sehen, dass sich die harte Arbeit der letzten Jahre auszahlt. Und deren Kaffee kaufen zu dürfen.
Später fuhren wir zurück nach Zumba und diskutierten in der alten Bodega der ACRIM die Vorbereitung der von den Kollegen dieses Jahr im September auszurichtenden Kaffeemesse Bracamoros und weitere Schritte unserer Zusammenarbeit. Diese wird sich auf jeden Fall weiter intensivieren.
Abends gab es noch Bratreis an einem Straßenstand. Ein Auto hielt neben uns an, der Fahrer erkannte in mir den Ausländer und bat mich, mit ihm zu saufen. Er hatte selbstgebrannten Zuckerrohrschnaps dabei. Taten wir. War sehr nett. Er fuhr weiter.