Nach über vier Monaten Wartezeit, bin ich endlich auf dem Weg nach Honduras.
Das bei den Wahlen entstandene Chaos um die Präsidentschaft / Macht habende Partei hatte die geplante Reise im November verhindert.
In Anbetracht dessen was das letztendlich bestätigte Wahlergebnis für Honduras in den kommenden Jahren bringen wird, ist eine verpasste Reise natürlich absolut bedeutungslos. Dennoch freue ich mich riesig darauf unsere Freunde von der COMSA wiederzusehen und die neue Ernte zu verkosten.
Im Moment ist es 5:41 Uhr morgens in Houston, der CheckIn für Tegucigalpa geht um 9:35 Uhr los.
Mal sehen ob, mein Koffer und ich bis dahin wieder zueinander finden.
Bis jetzt war die Anreise wie erwartet: Verspätung in Hamburg, Verspätung in Frankfurt, wenig und lächerliches Essen auf einem 10h 31min langen Flug.
Mein persönliches Highlight – alle Passagiere in dicke Winterparka, Pullover, Schal, Mütze und Co. , weil die Klimaanlage nicht so kooperativ war, ergibt für mich in der Kombination mit Plastikbesteck und Essen aus kleinen gut eingepackten Schalen ein Bild aus der Kindheit.
Nur gab es anstatt wie beim Kindergeburtstag am Ende aus dem Napf nix leckeres (Keine Schokolade).
In Houston angekommen und ins Taxi eingestiegen führte jedoch zu einem interessanten Gespräch.
Der Fahrer ist 27 Jahre alt, lebt seid 10 Jahren in den USA und kommt ursprünglich aus Afrika (Somalia). Er ist Vater zweier Kinder (3 und 7) und er hat immer wieder während der 20 min. Fahrt gesagt, er ist gegen Washington und beglückwünscht Deutsche zur Wiederwahl von Frau Merkel.
Im Gegensatz zu dem aktuellen Präsidenten stünde sie für Frieden.
Die letzten Geschehnisse und Kündigungen über Twitter hatten den jungen Mann völlig fassungslos gemacht. Für ihn ist es absolut unverständlich warum jemand mit solchen Dingen wie „You are fired“ so einfach durchkommt. Keine Nachfrage nach dem „Warum“, für den Mann völlig absurd. Seinen Kindern und Kollegen und anderen Mitmenschen müsse er sich erklären, da niemand in seinen Kopf sehen kann und der mächtigste Mann darf sich wie ein Kleinkind verhalten. Konsequenzen Fehlanzeige! Sein einziger Lichtblick sei der Kongress, der würde wenigstens den Krieg verhindern, so zu mindestens seine Hoffnung.
Dieser Hoffnung schließe ich mich einfach mal an.
Nach einer entspannten Nacht ging es um 6:30 los zum Flughafen. Der Flug nach Honduras verlief ohne Besonderheiten. Am Flughafen angekommen, holte mich Mauro von der COMSA ab. Mauro bekannt für tolle Musik im Auto und einer der besten Köche hier ist immer ein echtes Erlebnis und ein super Einstieg in eine spannende Zeit in Honduras.
Nach einem kurzem Stopp im Trocken Beneficio, der Ort an dem jedes Jahr auch unsere Container mit Kaffee zur Verschiffung vollgepackt werden, ging es direkt zum Haus von Lennon.
Lennon hat uns vor 2 Jahren in Hamburg besucht und hat uns 2017 zwei großartige Kaffees beschert.
Es ist so schade, dass es noch keine Websiten gibt mit Aroma, der Geruch des gestapelten Kaffees ist einfach unglaublich. Honey, Washed und Natural – ca. 60 Sack verströmen im ganzen Haus einen wunderbaren Duft.
Der Abend war genauso entspannt wie der Rest des Tages: ein gemütliches Abendessen mit Freunden.