Am Montag kamen wir gegen 7 Uhr morgens in Jaen an, sodass unser erster Termin mit der Kooperative von 09:00 Uhr auf 15:00 Uhr verschoben wurde. Der Grund dafür war ein Flug von Lima Richtung Jaén, der verschoben wurde. Der erste Tag begann so später als geplant. Um 14:30 Uhr wurden Katze und ich mit dem Auto von Deuder und dem neuen Hauptgeschäftsführer Javier abgeholt und zum Hauptsitz von Cenfrocafé im Zentrum von Jaén gebracht.
Zunächst wurden wir vom Vorstand begrüßt und direkt zu einem gemeinsamen Gespräch in einen Besprechungsraum eingeladen. Dort bekamen wir einen Überblick über die verschiedenen Entwicklungen, die die Kooperative im letzten Jahr durchlaufen hat. Dazu gehörten auch Veränderungen in den Führungspositionen, einschließlich der Leitung und des Vorstandes von Cenfrocafé. Die Kooperative ist kleiner geworden im Vergleich zum letzten Jahr. Die Anzahl der Produzent*innen ist auf 2800 gesunken, die Gründe dafür sind verschieden, aber es gibt zwei dominierende Themen für das Verlassen der Kooperative. Zum einen haben einige Produzent*innen entschieden, ihren Kaffee lieber selbstständig zu verkaufen und erhoffen sich, dadurch einen hören Preis generieren zu können. Zum anderen ist auch Abwanderung in größere Städte ein Grund. Die verbliebenen 2800 Produzent*innen verteilen sich auf 11 Bezirke in Jaen, San Ignasio und Bagua.
Aktuell gibt es einige Projekte, die bei der Ernte unterstützen sollen. Trocknungsmodule und die Bereitstellung von Kaffeesammeldiensten mit Transport durch die Kooperative sollen entlasten. Cuppings in der Verarbeitungsanlage von Cenfro sollen das Interesse der Produzent*innen an der Verbesserung der Qualität des Endprodukts steigern. Die Produzent*innen werden auch in Trocknungsstrategien und im Erkennen von Fehlern in den Bohnen geschult. Anschließend besichtigten wir die Kaffeesammelstelle, wo uns das Sammelsystem erklärt wurde. Der gesamte Kaffee wird in einer der Sammelstellen angeliefert. Die physische Analyse und das Cupping des Kaffees erfolgt nach einem numerischen Code, um Präferenzen beim Einkauf bei den Produzent*innen zu vermeiden. Am Ende des Tages besuchten wir die Cafeteria „APU“ der Kooperative und genossen leckere Kaffeespezialitäten und kulinarische Kleinigkeiten.