Guatemala 2022


Tagesbericht 17.11.


Der Morgen begann ohne Strom und mit Straßenblockaden nach San Pedro. Nach dem leckeren Frühstück habe ich Genaro geholfen, Baumsetzlinge, die Caritas der COIPEC gespendet hat, vom sonnigen Vorderhof in den schattigen Garten hinter dem Haus zu bringen, um sie vor dem Vertrocknen zu retten. Leider haben nicht alle socios ihre Bäumchen abgeholt.
Genaro möchte die übrigen Setzlinge daher nun für sich verwenden, sofern die Kooperative diese frei gibt.
Im hinteren Garten liegt leider einiges an Müll. Genaro erzählte, der sei vor allem von den Nachbarn und es gäbe keine Arbeitskräfte, die ihm dort helfen können. Zumindest haben wir den Vorderhof für die Versammlung am Nachmittag gut aufgeräumt.
Anschließend haben wir Marvins Grab und dann Genaros unteres Kaffeefeld am Hang besucht. Stolz zeigte er mir neue Auspflanzungen von Borbon und Caturra. Wir haben den üblichen, leichten Befall von Ojo de Gallo und Kaffeerost gesehen. Am anderen Ende des Feldes schließt sich die Farm seines Bruders an, der leider nicht zu gewinnen dafür ist, mehr im Kaffeeanbau zu machen und lieber seinen Dorfladen betreibt.
Dann haben wir uns die kleine Rösterei angeschaut, ein 50-lbs.-Röster, in Antigua gefertigt. Ende November gibt es eine Röstschulung bei ANACAFE in der Hauptstadt. Genaro ist jedoch der einzige, der gegen eine Tagesaufwandsentschädigung (100 GTQ für 250 lbs.) röstet, ca. einmal wöchentlich in der Erntezeit. Jeder socio muss der Kooperative ein Quintal Pergaminkaffee für die Rösterei abgeben. Für die kommende Saison sind 2 Quintales angedacht. Der wird zur COIPEC-Marke geröstet; nach Kund*innenwunsch auch heller und auch gemahlen. Vertrieben wird der Kaffee lokal, in San Pedro, Xela und der Hauptstadt. Gelegentlich machen sie auch Lohnröstungen. Nach Mamalindas zauberhaften Mittagessen mit Brokoli, Chilisoße, Muschelnudeln und Rindsteaks begann um 14:30 Uhr das Treffen mit 8 socioas.