In Anbetracht dessen, das Brasilien noch immer von vielen als Füllkaffee und 0815 angesehen wird, ist das Projekt "bob-o-link" alles andere als selbstverständlich.
Ziel des Projektes “bob-o-link” ist nichts Geringes als soziales Miteinander, Umweltschutz Qualität und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut zu bringen.
Die Idee zu dem Projekt "bob-o-link" stammt von dem Brasilianer Marcos Croce, der mit seiner Frau Silvia und den gemeinsamen Söhnen Daniel und Felipe auf der Kaffeefarm “Fazenda Ambiental Fortaleza” (FAF) lebt.
Das Projekt "bob-o-link" ist ein Zusammenschluss von 18 Nachbarn (Stand 2011), die zusammenarbeiten um die Qualität ihres Kaffees effizient zu steigern und um Ihr Land für die kommenden
Generationen zu bewahren.
Dabei unterstützen sie sich gegegnseitig, sowohl mit Know-How, als auch mit Material und Manpower.
2004 startete das Projekt “Bob-o-Link”, damals noch mit 3 Familen (inkl. Marcos Familie).
Um die Kaffeequalität zu steigern, wurde die Aufbereitung gemeinsam verbessert und erste eigene Setzlinge gezogen. Wald-und Flüssläufe wurden wieder aufgeforstet bzw. wieder hergestellt und die Monokultur verabschiedet und stattdessen Schattenbäume und andere Pflanzen angepflanzt.
Der Name "bob-o-link" stammt von einem kleinen Singvogel, der in Kanada und den Staaten lebt und jedes Jahr zum
überwintern Richtung Südamerika losfliegt.
Dabei legt er Strecken bis zu 20 000 km zurück und überwindet dabei jegliche, von Menschenhand gezogenen Grenzen. Einige der Vögel landen dabei auch auf der "FAF" und auf anderen Farmen in der Mogiana Region.
Genauso wie der "bob-o-link" einfach über Grenzen hinwegfliegt, sollten die Nachbarschafts-grenzen verwaschen werden und gleichzeitig die Natur für den kleinen Vogel und all die anderen Tiere geschützt werden und somit auch für die Kinder und Kindeskinder der Farmer.
Erreicht werden sollte das Ziel mit einem gemeinsamen Blend, der in seiner Summe besser war, als der obligatorische "Brasilianer".
Dieses Vorhaben gelang und noch im gleichen Jahr konnte ein erster Container mit 320 Sack in die USA exportiert werden.
Seitdem sind acht Jahre vergangen und vieles hat sich grundlegend verändert.
Statt drei Farmern gibt es jetzt achtzehn “bob-o-link” Partner, allesamt Farmer von familienbetriebenen Kaffeefarmen. Mittlerweile werden eine Handvoll Blends und 65 Microlots (2011) unter dem
Markenzeichen "bob-o-link" nach USA, Kanada, Japan, Skandinavien, Asien, Australien und Europa vertrieben. Anstelle von einem Container machen sich dieses Jahr 10 Container mit insgesamt 3000
Sack auf den Weg zu den Geniessern von brasilianischem Qualitätskaffee.
Dank der Kooperation mit Agronomen, Ingenieuren, Universitätsmitarbeitern, Röstern und gemeinsamen Verarbeitungsanlagen konnte die Qualität der Bohnen um ein Vielfaches gesteigert werden.
Diese Verbesserung lässt sich auch am Preis festmachen, 2004 brachte der Blend 2,20 US$/lb, 2011 wurden bis zu 3,20 US$/lb bezahlt.
Wir verdanken unseren Kontakt zu dem Projekt "bob-o-link" Jörg Volkmann [Elephant Beans Coffee Freiburg] und
Hans Langenbahn von “Maskal”.
Wir konnten durch sie noch vor dem Start von "Quijote Kaffee" Marcos und seinen Sohn Felipe, der zuständig für das Blenden und identifizieren von Microlots auf der FAF ist, in den Räumen von “Mondo del Café” in Trier kennenlernen.
Überzeugt von dem Konzept und den Perspektiven importierten wir 2010 erstmalig und exklusiv 180 Sack eines “bob-o-link” Blends nach Deutschland.
Im Sommer 2011flog Steffi dann nach Brasilien. Während der Tage auf der FAF konnte sie immense Qualitätssprünge bei den einzelnen Blends feststellen und Microlots cuppen, die mit einer
Vielfältigkeit punkteten, die jede Tasse zu einer Entdeckungstour machten.
Während dieser Zeit verbrachten Steffi viele Stunden mit den “bob-o-link” Farmern. Jede Begegnung war ein Vergnügen und eine Bestätigung dafür, dass die Entscheidung für eine intensive Kooperation genau das Richtige ist.
Mit insgesamt drei “bob-o-link” Bends und neun Microlots im Gepäck lassen sich die kommenden 12 Monate bis zum nächsten Besuch von "Quijote Kaffee" bei den „bob-o-link“ Farmern auch leicht im grauen Hamburg aushalten.
Die Fotos wurden uns von Marcos Crose von der FAF zur Verfügung gestellt.