ESPRESSO - Osterharvey

Osterharvey. Mit Geschichte.

Es ist Frühling, der Osterharvey ist wieder da. Der Espresso, der sich bei uns schneller verkauft als jeder andere. Frischer denn je und mit mehr spannender Geschichte denn je. Er hoppelt nämlich mit Kaffee von der nicaraguanischen Genossenschaft SOPPEXCCA aus unserem Röster in eure Tassen.

Den Kaffee von der SOPPEXCCA haben wir über unsere Freund*innen von der GEPA importiert um unsere neue Kollegin Wallaby (Karla) zu begrüßen. Ihre und unsere Geschichte nämlich untrennbar mit der SOPPEXCCA verbunden.

Hier ist sie:

Mein Name ist Karla Mendez – ich bin 24 Jahre alt und lebe seit ca. 5 1/2 Jahren in Deutschland. Aber meine Geschichte fängt nicht hier an. Ich bin in einer Gemeinde des Bezirks Jinotega in Norden von Nicaragua aufgewachsen. Die Gemeinde heißt: San Francisco de los Cedros. Dort bin ich zur Schule gegangen und habe den höchsten Schulabschluss gemacht, den man in Nicaragua erwerben kann. Ich bin mit Kaffee aufgewachsen. Meine Eltern (Ulises Mendez y Patricia Gonzalez) haben ein kleines Grundstück mit Kaffee und das Leben in San Francisco de los Cedros dreht sich um die Produktion von Kaffee und seine Vermarktung.

Als ich in der Schule war, hatte ich mehrere Jahre exzellente Noten (95% bis 98%). Ich war ehrgeizig, fleißig und neugierig und wollte die Welt sehen. Auch wenn ich wusste, dass die Möglichkeiten in Nicaragua bzw. von meiner Familie finanziell begrenzt waren. Schon als kleines Kind bin gern zur Schule gegangen und habe gekämpft, das Beste aus der Situation zu machen.

Meine Mutter ist 2013 bei SOPPEXCCA beigetreten. Es hat klein angefangen und in den ersten Jahren wurde sie geschult, um in der Organisation Vollmitglied zu werden. Man muss verschiedene Parameter erfüllen. Zunächst natürlich, dass man selbst Kaffee hat. Die Grundvoraussetzung hatte meine Mutter. Wir erfuhren, dass SOPPEXCCA ein Stipendienprogramm für maximal zwei Kinder aus der gesamten Kooperative hat. Ich habe mich beworben und ich habe das finanzielle Stipendium bekommen, um die Schule über die 8. Klasse hinaus weiterzuführen. Die Schule in Nicaragua ist kostenlos, aber die Materialien und das Uniform muss man selbst bezahlen. Dort fing für mich die Beziehung zur SOPPEXCCA an. Ich habe die Kooperative, in der meine Mutter Mitglied ist, geholfen, Protokolle zu schreiben und ich war dort in mehreren Treffen der Produzierenden. Da meine Noten sehr gut waren, habe ich das Stipendium bis zum Ende der Schule erhalten.

Als ich 16 war, war in ehrenamtlich in einer Jugendgruppe und wir haben verschiedene Aktionen in unserer Gemeinde unter anderen zu dem Zweck des Klimaschutzes durchgeführt. Durch mein Engagement sowohl in der Gemeinde als auch in der Kooperative selbst fiel ich auf.

SOPPEXCCA bot einen Austausch für Jahr mit der NGO EIRENE (internationaler Christlicher Friedensdienst) in Deutschland. Als ich 18 war, habe ich mich beworben, um ein Jahr ein Bundesfreiwilligendienst in Deutschland zu absolvieren. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diese Chance bekomme, nach Deutschland zu kommen. Ich war sehr aufgeregt und überrascht. Ich lebe seitdem ich 19 Jahre alt bin in Deutschland. SOPPEXCCA hat mir Türen geöffnet, durch die ich sonst nie gekommen wäre und ich bin sehr dankbar. Zum Beispiel habe ich dadurch meine Ausbildung bei der GEPA als Kauffrau für Groß- und Außenhandelsmanagement machen können. Und jetzt bin ich bei Quijote, wo ich einfach die Chance habe, näher an zuhause zu sein, obwohl es auf einem anderen Kontinent ist.