Wir fuhren morgens in Cotacachi mit dem Dorfbus ins Valle de Intag.
Wir
hatten Glück, dass wir noch einen Platz im Bus bekamen, da dieser voll
besetzt war und es neuerdings hier immer mehr unüblich ist in
Reisebussen stehende Gäste zu transportieren.
Nach nur 90 Minuten kamen wir auf der neuerdings zum größeten Teil
asphaltierten Straße im Dörfchen Santa Rose an. Wir setzten uns in die
Bar und tranken erstmal ein kaltes Bier. Die Bar ist genauso wie der
Rest des "Dorfes" ein Bretterverschlag mit offener "schwarzer" Küche,
aber mit Kühlschrank. Gut für uns.
Nach einer halben Stunde erschien José "Pepe" Rivera um uns abzuholen,
er hatte seine zweijährige Tochter Elena dabei und sein Pferd, auf
einem kleinen Pfad ging es dann eine Stunde durch zumeist Primärwald zu
seinem Haus. Unterwegs aßen wir großartige Regenbogen-Forelle, mit
Kartoffelgratin, Kichererbseneintopf, Salat und Reis (bis auf den Reis
alles aus nachbarschaftlicher Produktion) in ener Birdwatcher Lodge die
auf dem Weg liegt. Dabei gab es tatsächlich sehr viele schöne Vögel zu
sehen. Deren Vielfalt ist sagenhaft hier im Tal des Intag-Flusses.
Nach einem dauernden bergauf und bergab über viele kleine Flussläufe und
Regenwaldschluchten erreichten wir das Haus des absolut besten
Kaffeefarmers hier im Valle de Intag. Pepe arbeitet so sorgfältig, dass
er immer beste Qualitäten erzielt. Dies geschieht hier im tieften Wald
mit einfachsten Mittel. Es ist eine immer wieder umwerfende Tatsache,
dass wir ein solches Produkt wie seinen Kaffee für einen viel zu
niedrigen Preis auf dem Markt bringen wenn wir die Leidenschaft und die
Hingabe sehen mit der solcher Kaffee produziert wird.
Zu unserem Glück hat Pepe gemeinsam mit seiner Nachbarin Mary-Ellen ein
Gästehaus inmitten des hervorragend gepflegten und zur Hälfte gerade
nach zwölf Jahren zurückgeschnittenen Cafetals. In der wir nun
mittendrin wohnen dürfen für die nächsten zwei Nächte. Erstaunlich ist: in unserer einfachen Hütte mitten im Cafetal mitten im Primärwald haben wir
kabelloses Internet....so kann ich Euch diesen Bericht schreiben.
Mit Pepe unterhielten wir uns über die Probleme der Kaffeebauern der
Region und die Situation der AACRI. Danach wuschen wir den Kaffee der
vorgestrigen Ernte und bereiteten ihn zur Trocknung vor. Auch hier
konnte wir uns überzeugen wie sorgfältig Pepe arbeitet. Viele von Euch
werden sich sicher noch an das letztjährige Microlot von ihm erinnern.
Wir werden alles versuchen um von Pepe auch dieses Jahr wieder Kaffee zu
bekommen.