Dieser Tag stand voll im Zeichen der immer noch andauernden Katastrophe. Schon 3 Uhr morgens stürzen sich Max, Michael und ich in die Arbeit, um mit der Kampagne für die Sammlung von Spenden zu beginnen. Die Solidarität und der Zusammenhalt der hiesigen Bevölkerung sind sehr beeindruckend. Dies gibt den betroffenen die Kraft an die Zukunft zu denken, weiterzumachen und schon jetzt Pläne für den Wiederaufbau zu machen.
Ebenfalls um 3 Uhr früh machten sich unzählige Freiwillige mit Hacken, Sägen und Schaufeln auf dem Weg, um sich dem Feuer entgegenzustellen. Auch dieser Kampf ist nicht von Verzweiflung geprägt, sondern von Hoffnung.
Max, Michael und ich fuhren gemeinsam mit Ramiro, dem Techniker der Genossenschaft, herum um uns ein Bild von dem Ausmaß der Katastrophe zu machen. Von Berggipfeln aus konnte man sehr gut beobachten, wie sich das Feuer wieder gedreht hatte und nun aufs Neue auf die besten und wichtigsten Kaffee Felder der Genossenschaft zurollte.
Um das große Momentum der Solidarität und der Hilfsbereitschaft zu nutzen, starteten wir unsere Spendenkampagne sehr schnell. Schon in den ersten Stunden kamen mehrere tausend Euro zusammen.
Diese konkrete und schnelle Solidarität wiederum beeindruckte die Menschen hier sehr. Auch für uns ist es ein sehr gutes Gefühl nicht nur hilflos danebenzustehen, sondern selber mit anpacken zu können und unsere eigenen Netzwerke zu aktivieren.
Am heutigen Tag kamen nun doch endlich auch Hubschrauber und Flugzeuge aus Peru an, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Des Weiteren wurde auch Hilfe durch Flugzeuge aus Kolumbien angekündigt. Leider werden diese aber nicht auf unserer Seite des Gebirges zum Einsatz kommen, sondern auf der anderen Seite, wo mittlerweile auch der reiche Ort Vilcabamba von den Flammen bedroht ist.
Und genau in diese Richtung machten wir uns heute Nachmittag auf den Weg. Unterwegs konnte ich es mir nicht verkneifen, in einen am Weg liegendes Restaurant namens Don Quijote einzukehren. Es gab eine bananenbohnensuppe und Hühnchen in Biersauce.
Am späten Nachmittag bezogen wir dann ein kleines Feldhaus direkt gegenüber dem Kooperativenverband FAPECAFES den wir morgen besuchen würden.